Angst - Phobie - Zwang

"Nur wer Angst verspüren kann, kann auch Mut beweisen" (S. Hl. der 14. Dalai Lama)

Angst – Phobie – Zwang

Angst wird vor allem wegen ihrer negativen Auswirkung im Alltag als unerwünscht angesehen.

Sie hat aber auch durchaus positive Seiten und kann als Ressource genutzt werden.

Denn ursprünglich ist Angst gesund, warnt sie uns doch vor Gefahr und Bedrohung. Auch die übermäßig erlebte Angst will also vor etwas warnen oder ist ein Hinweis auf zum Beispiel Überforderung.

Phobien sind Ängste, die sich auf ein bestimmtes Subjekt oder Tun beziehen. Sehr bekannt ist natürlich die Spinnenphobie. Auch Flugangst, Höhenangst, Agoraphobie (Angst vor Plätzen), Sozialphobie (Angst vor Menschenkontakt) oder Klaustrophobie (Angst vor engen Räumen) gehören dazu.

Zwänge sind ritualhafte Handlungen oder sich aufdrängende Gedanken, die ausgeführt oder gedacht werden müssen. Der betroffene Mensch hat keine Möglichkeit, die Impulse zu steuern oder zu kontrollieren. Werden die Impulse nicht ausgeführt entsteht Angst und Panik. Oft entsteht ein Teufelskreis aus dem Versuch zu unterdrücken und dadurch neu entstehenden Ersatzhandlungen. Zwänge werden gleichzeitig als unsinnig erlebt. Typische Zwänge sind: Waschzwang, Zählzwang, Putzzwang, Sammelzwang.

Die Gemeinsamkeit dieser drei Erkrankungen

Allen drei Erkrankungen ist gemein, dass Patienten sich oft dafür schämen. Die Betroffenen versuchen die Symptome zu verstecken, bis es gar nicht mehr geht. Oft wissen sie gar nicht, dass es sich bei ihren seltsamen Verhaltensweisen um eine manifeste chronische Erkrankung handelt.

Bei Zwängen zum Beispiel dauert es im Schnitt 7-9 Jahre vom ersten Auftreten der Symptome bis zum Arztbesuch! Doch je später die Therapie beginnt, desto länger und tiefer können sich die Symptome festigen, bis hin zur Arbeits – und Handlungsunfähigkeit!

Alle drei Erkrankungen werden vom Patienten als unsinnig eingestuft. Der Verstand sagt, dass das Handeln Blödsinn ist. Die Angst wird als übertrieben bewertet, die Phobie als Verzerrung erkannt und Zwänge als sehr störend erlebt – trotzdem sind sie nicht steuerbar und logisch nicht erklärbar. Erst mit therapeutischer Hilfe können Patienten Strategien lernen, besser damit umzugehen und dann mit den Eigen-Abwertungen aufhören.

Auch wenn Patienten ihre Symptome verheimlichen und es nach außen den Anschein hat, als wären sie alleine: alle drei psychischen Erkrankungen sind sehr häufig!

Doch die Zahlen sind eindeutig:

Gut 15% der Erwachsenen hatten in den letzten 12 Monaten eine Angststörung! Davon fallen 10 % auf die Phobien – also spezifischen Ängste. 1-2 Millionen Menschen leiden unter Zwangsstörung.

Nicht die Situation ist das Problem. Sondern die Bewertung der Situation.