Psychische Erkrankungen

Meine Sicht zu psychischen Störungen

Über psychische Erkrankungen

Das menschliche Gehirn hat verschiedene Arten mit Belastungen umzugehen. Meist kommen wir mit den normalen Situationen des Alltages ganz gut zurecht. Auch wenn es mal brenzlig wird, verfügen wir über gute Abwehrmechanismen, um uns nach einer Belastung wieder zu stabilisieren. Doch manchmal nimmt der Stress überhand. Bei bestimmten Lebensumständen sind wir dünnhäutiger, anfälliger oder alte Muster brechen immer wieder auf.  Dann kann es passieren, dass wir überreagieren – in die eine oder andere Richtung. Dies kann den Selbstwert betreffen (Depressionen), die Impulssteuerung (ADHS, Zwang) oder gar körperliche Effekte haben (Psychosomatik). Die Auswirkungen sind auch von der Stresstoleranz abhängig, die ein Mensch von Haus aus mitbringt, aufgrund seiner Erziehung, Erfahrung, sozialen Einbettung oder auch der vererbten Anlagen.

Jeder Mensch erlebt solche Auswirkungen, mal mehr, mal weniger. Ein Gespräch mit einem guten Freund oder eine Auszeit wie Urlaub helfen normalerweise um wieder stabil zu werden. Doch nehmen die Symptome überhand, die betroffene Person sich handlungsunfähig bei der Selbststeuerung fühlt und starke Einschränkungen im Alltag erlebt – dann spricht man von einer psychischen Störung.

Hier bedarf es unbedingt professioneller Hilfe, damit die Symptome sich nicht noch mehr verselbstständigen und festsetzen.

Meine Sicht zu psychischen Störungen

Für mich sind die Diagnosen, die in der Therapie gestellt werden müssen, nur ein beschreibendes Hilfsmittel, damit wir ungefähr vom gleichen sprechen. Doch jede Depression, jede Phobie, jede Erkrankung ist einzigartig in ihrer Ausprägung, jeder Patient reagiert anders – so dass ich die Symptomatik, mit der der Patient kommt als bestmöglichen Lösungsversuch bei einer anscheinend ausweglosen Lage deute – und nicht als Störung oder Dysfunktion.

Diese Einstellung hilft Patienten ihre Probleme anders zu bewerten. Sie können eigene Abwertungen erkennen und lernen mit sich selbst netter, freundlicher, wohlgesinnter umzugehen.

Die Symptome treten in den Hintergrund, die spannenden Fragen: „Wie möchten Sie sich in Zukunft erleben, was möchten Sie fühlen können…“ können bearbeitet werden.

Bei einem Patienten in einer Krise arbeite ich natürlich erst stabilisierend und nicht aufdeckend oder zukunftsorientiert.

Dennoch ist der Patient für mich der Konstrukteur und kompetenter Gestalter seiner Lösungen.