Depressionen

Eine ernste behandlungsbedürftige Erkrankung.

Depressionen

Obgleich im alltäglichen Sprachgebrauch der Begriff depressiv beispielsweise für eine Verstimmung häufig Verwendung findet, handelt es sich bei der Depression im psychiatrischen Sinne um eine ernste behandlungsbedürftige Erkrankung, deren Symptome sich der Beeinflussung durch reine Willenskraft entziehen. In depressiven Phasen besteht ein erhöhtes Risiko für selbstverletzendes Verhalten und Suizidversuche!

Für gesunde Menschen (und auch für die Betroffenen) sind die Symptome von Schwermut, Antriebslosigkeit, Freud- und Interessenlosigkeit rational nicht nachvollziehbar. Zu oft hören Betroffene von hilflosen Angehörigen oder Kollegen: Du musst Dich doch nur mal zusammenreißen, du musst doch nur mal Sport machen, wenn Du ein Ziel hättest, hättest Du keine Depression…“. Solche Ratschläge führen oft dazu, dass der Depressions-Patient sich noch weiter abwertet, schuldig fühlt und schämt. Helfen können sie nicht.

Wenn Sie selbst unter den Symptomen leiden, dann ist das erste was Ihnen helfen kann Ruhe. Ruhe vor weiteren Aufmunterungsversuchen und Abwertungen. Sie benötigen einen Gesprächspartner, der Sie mit Geduld und Verständnis professionell begleitet. Denn wenn eine depressive Erkrankung frühzeitig erkannt wird, ist sie in den meisten Fällen gut behandelbar.

Depressive Störungen gehören zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen. Schätzungen zufolge leiden weltweit inzwischen circa 350 Millionen Menschen unter einer Depression. Bis zum Jahr 2020 werden Depressionen oder affektive Störungen laut Weltgesundheitsorganisation weltweit die zweithäufigste Volkskrankheit sein.

Die Symptome sind sehr vielfältig und mitunter gar nicht als „typisch depressiv“ zu erkennen. So gibt es zum Beispiel die agitierte Depression, bei der ein Patient sehr viel leistet und immer unter Strom steht. Oder die lavierte Depression – bei der die Depression von (echten) körperlichen Beschwerden verdeckt wird.

Ein paar Zahlen und Fakten zu Depressionen finden Sie hier (bitte anklicken).

Allgemeine Symptome der Depression

  • Antriebslosigkeit
  • Interessenslosigkeit
  • depressive Stimmung
  • Selbstentwertung
  • Schuldgefühle
  • Wertlosigkeit, Minderwertigkeit
  • Stimmungsschwankung
  • Hilflosigkeit/ Hoffnungslosigkeit
  • übertriebene Sorge um die Zukunft
  • sinnloses Gedankenkreisen
  • eingeengtes Gefühlsleben
  • Freude-Verlust (Anhedonie)
  • Entscheidungsunfähigkeit
  • innerliche Unruhe

Antriebsminderung

  • verringerte Konzentrations- und Entscheidungsfähigkeit
  • Denkhemmung
  • geringe Belastbarkeit, ausgeprägte Müdigkeit nach kleinsten Anstrengungen
  • soziale Selbstisolation

Somatische Symptome

  • Psychomotorische Hemmung
  • Libidoverlust
  • Agitiertheit
  • Schlafstörung
  • Appetitlosigkeit oder Gewichtszunahme
  • Obstipation
  • unspezifische Schmerzen
  • ständige Müdigkeit
  • erhöhte Infektionsanfälligkeit

Weitere Informationen finden Sie unter www.buendnis-depression.de und www.deutsche-depressionshilfe.de.

Im Ernstfall, bei suizidaler Stimmung wenden Sie sich bitte an den sozialpsychiatrischen Dienst Ihrer Gemeinde oder an die Ambulanz der nächstgelegenen psychiatrischen Klinik.

Hier finden Sie Adressen, Telefonnummern und Informationen: https://www.frnd.de/hilfe-vor-ort/