Psychopharmaka

Immer unter fachärztlicher Begleitung!

Über Psychopharmaka in der Psychotherapie

Über Psychopharmaka

Über Psychopharmaka kursieren viele Vorurteile. Bitte bedenken Sie:

Bei vielen psychischen Erkrankungen handelt es sich nach Stand heutiger Wissenschaft um ein Ungleichgewicht von Neurotransmittern im Gehirn. Damit eine Psychotherapie überhaupt wirken kann, ist  sehr oft  eine medikamentöse Begleitung unerlässlich. Bei korrekter Anwendung sind die Nebenwirkungen überschaubar. Ziel der medikamentösen Therapie ist es immer, eine Therapiefähigkeit herzustellen, die Therapie wirken zu lassen um dann möglichst die Medikamente wieder abzusetzen. Das Gehirn kann unter der Psychotherapie offenbar bei vielen Erkrankungen lernen, die Regulation der Neurotransmitter wieder alleine ins Gleichgewicht zu bringen. Es gibt auch psychische Erkrankungen, die eine langjährige bis lebenslange Medikation benötigen! Das hat nichts mit Sucht zu tun! Wenn von außen das System nicht reguliert wird, verfällt es wieder in die Instabilität. Ein Suchtpotential haben nur sehr wenige Medikamente – vor allem Schlaf- und Beruhigungsmittel!

Die Gabe und das Absetzen von Medikamenten geschehen immer unter fachärztlicher Begleitung.

Wie/wo wirken Psychopharmaka?

Psychopharmaka beeinflussen den Stoffwechsel der Neurotransmitter im Gehirn. Sie wirken hemmend oder fördernd auf deren Ausschüttung. Neurotransmitter sind Botenstoffe, die an Synapsen Informationen von einer Nervenzelle an eine andere weitergeben. Es sind Substanzen, die bestimmte neurophysiologische oder biochemische Vorgänge verändern. Heute führt man viele psychische Erkrankungen auf Störungen im Haushalt der Neurotransmitter zurück. Auch die Dichte und die Empfindlichkeit der Rezeptoren – also der Empfangsstellen für die Neurotransmitter an den Nervenzellen – können verändert sein. Psychopharmaka werden mit dem Ziel eingesetzt, den Haushalt der Neurotransmitter wieder so weit wie möglich zu normalisieren. Dies geschieht zum Beispiel dadurch, dass sie die Menge der Neurotransmitter im synaptischen Spalt erhöhen bzw. verringern oder die Anzahl und Empfindlichkeit der Rezeptoren an der postsynaptischen Nervenzelle beeinflussen.

Manchmal ist es schon beruhigend zu wissen, dass die erlebte Erkrankung reine Chemiesache im Hirn ist :- ) Doch kann mit mentalen, kognitiven und körperlichen Techniken diese Chemie oft unterstützt und verbessert werden.