Die Vielzahl an therapeutischen Verfahren, die unter diesem Begriff geführt werden, entstand teils unabhängig voneinander und an verschiedenen Orten. Aus diesem Grund gibt es keine einheitlichen Therapieabläufe.
In allen so benannten Verfahren steht nicht nur der Patient im Mittelpunkt, sondern sein gesamtes System, in dem er sich Bewegt: Familie, Beruf, Freundeskreis….
Die Systemische Psychotherapie geht davon aus, dass die Ursache für psychische Probleme in gestörten Kommunikations- und Beziehungsstrukturen im System, d.h. im sozialen Kontext steckt.
Diese sollen in der Therapie aufgedeckt werden und dienliche neue Verhaltensweisen neu etabliert werden.
(Auch andere Therapieformen wie zum Beispiel die Kognitive Kurzzeittherapie berücksichtigen diesen ’systemischen‘ Aspekt.)
Die Systemische Therapie geht davon aus, dass der Mensch alle Ressourcen in sich trägt, die er für Veränderung braucht. Sie sind nur oft verdeckt. Entsprechend ist es das Ziel, die für die Problembewältigung benötigten Ressourcen wieder zu aktivieren. Auch diese Ressourcenaktivierung gilt dann möglichst für das ganze System.
Der Therapeut hat bei dieser Therapieform nicht die Aufgabe ein Experte für gesunde Strukturen zu sein. Nicht er bewirkt die Veränderung. Stattdessen begleitet er den Klienten durch gezielte Interventionen wie zirkuläres Fragen oder Perspektivwechsel dabei, eigene Lösungen zu entwickeln. Durch das Anbieten einer Metaperspektive können die wechselseitigen Selbst- und Fremdinterpretationen aufgedeckt und damit die Interaktionsregeln des Systems verändert werden.
Systemtherapeutisch wird in Einzel-, Paar-, Familien- und Gruppentherapien gearbeitet. Die systemische Psychotherapie ist seit Dezember 2008 in Deutschland wissenschaftlich anerkannt, die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten jedoch noch nicht.
Zumeist fallen weniger Sitzungen an als bei anderen Verfahren.